Beijing United Family Hospital führt erfolgreich roboterunterstütze Operation bei neuer Indikation durch
Bei Patienten mit Hodenkrebs wird ein Tumor-Thrombus normalerweise durch eine Inzision der Vena cava inferior entfernt. Zu den mit solchen Operationen verbundenen Risiken gehören massive Blutungen, durch Dislokation des Tumor-Thrombus verursachte Lungenembolie und die Notwendigkeit der Rekonstruktion der Vena cava. Außerdem kann wie in diesem Fall, bei dem der Thrombus quer über den bilateralen Nierenvenen lag, die Entfernung der rechten Niere erforderlich werden, was ein risikoreicher Eingriff mit einer Mortalitätsrate zwischen 5 % und 10 % ist. Derartige Eingriffe gelten in der Chirurgie schon lange als äußerst risikoreich und sind als „No-go-Zonen‘ bekannt.
Vor der Operation absolvierte das Team eine umfangreiche Vorbereitung und es wurden fünf Mal multidisziplinäre Teambesprechungen (MDT-Team) organisiert, die die Fachbereiche Anästhesiologie, Onkologie, Pathologie, Ultraschall, die Intensivstation und die OP-Schwestern und -Pfleger einbezogen. Das Urologie-Team entschied sich für den Da-Vinci-Operationsroboter als Plattform zur Durchführung des operativen Eingriffs, der eine chirurgische Behandlung gegen den Hodenkrebs und eine anschließende RPLND und IVCTT sowie eine Rekonstruktion der Vena cava beinhaltete. Es mussten nicht weniger als zwanzig wichtige Schritte abgeschlossen werden, bevor die Operation beginnen konnte.
Die Operation dauerte mehr als neun Stunden und war erfolgreich. Es wurde eine Rekonstruktionstechnik mit 3D-Bildgebung verwendet, bei der das 3D-Bild mithilfe von Computergrafikverarbeitung und -analyse in Verbindung mit virtueller Realität (VR) auf der Basis von früheren CT- bzw. MRI-Bildern präsentiert wird, um den Tumor-Thrombus präzise zu lokalisieren. Die Kombination aus präoperativer Rekonstruktion über 3D-Bilder mit dem vom Da-Vinci-Operationsroboter unterstützten Chirurgiesystem verbesserten das Präzisionsniveau, das für eine solche Operation erforderlich ist, und verringerten gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit operationsbedingter Komplikationen sowie die benötigte Zeit zum Abschluss des Eingriffs, und es wurde ebenfalls die Sicherheit optimiert.
Im Anschluss an die Operation konnte der Patient zügig von der Intensivstation in die allgemeine Krankenhausstation verlegt werden. Er wurde sieben Tage nach der Operation entlassen.
BEIJING, 1. November 2018 / PRNewswire/ — Am 12. September 2018 führten Prof. Zhu Gang und sein Urologie-Team im Beijing United Family Hospital eine roboterassistierte retroperitoneale Lymphknotendissektion (RPLND) nach Hodenkrebs-Chemotherapie und Tumor-Thrombektomie der Vena cava inferior (IVCTT) und Rekonstruktion der Vena cava an einem jungen amerikanischen Patienten durch. Es handelt sich dabei weltweit um den ersten Fall, über den berichtet wurde. Dieser Patient litt unter Hodenkrebs, der in die retroperitonealen Lymphknoten metastasiert war, und unter einem Tumor-Thrombus, der sich gebildet hatte, nachdem der Tumor in die Vena cava inferior eingedrungen war.